Eichenholz ist edel, robust und langlebig. Eichenholz ist für uns bei ALKI viel mehr als nur ein Rohstoff. Es ist gleichbedeutend mit dem Engagement unseres Unternehmens für vernünftige und nachhaltige Entwicklung.

Nachfolgend finden Sie ein Gespräch mit Jean-Christophe Brothier, Mitglied der Geschäftsleitung unseres wichtigsten Lieferanten, der Firma Provost, die ihren Sitz in der Gemeinde Sauzé-Vaussais, Département Deux-Sèvres, Region Poitou-Charentes hat. Das Unternehmen widmet sich dem Kauf, der Trocknung, dem Sägen und dem Verkauf von Holz. Es handelt sich zugleich um ein Holzunternehmen, einen Holzimporteur und einen Holzverarbeiter, der uns stets zuverlässig mit den verschiedenen erforderlichen Holzarten beliefert und die Verarbeitung von der Zurichtung des Stammes bis zum Grobzuschnitt erledigt.
Wie werden die französischen Wälder bewirtschaftet?

Die Bewirtschaftung erfolgt entweder durch den Staat oder durch Privatunternehmen. Der Staat – genauer gesagt die staatliche Forstbehörde ONF (Office National des Forêts) – bewirtschaftet 35 % der Waldflächen.

Die staatliche Forstwirtschaft hat in Frankreich eine lange Tradition, seit dem 12. Jahrhundert über Colbert (den Finanzminister Ludwigs des XIV.) bis in die heutige Zeit. Die Staatsforsten weisen eine eindrucksvolle Nachverfolgbarkeit auf. Das Holz, das aus diesen Wäldern stammt, zeichnet sich durch eine sehr hohe Qualität aus, da die Bäume in geschlossenen Formationen mit dichten Reihen gepflanzt werden, so dass man große, astfreie Bäume mit feiner und heller Maserung erhält. Da die Bäume nach dem Licht streben, wachsen sie in die Höhe.

Durch Privatunternehmen werden 65 % der französischen Waldfläche bewirtschaftet. Die forstwirtschaftliche Erzeugung von Eichenholz beruht auf dem Grundsatz der natürlichen Regeneration, ist also sehr naturnah. Forstwirtschaft ist langfristig orientiert: Die jetzige Generation sorgt für die erforderlichen Ressourcen für die zukünftigen Generationen und erntet, was unsere Vorfahren für uns angelegt haben. Die Verwendung von Eichenholz ist daher ein Beitrag zur nachhaltigen Forstwirtschaft.

Frankreich weist den schönsten Weißeichenbestand weltweit auf; und trotzdem sehen wir uns heute mit einem erheblichen Problem beim Zugang zu diesem Werkstoff konfrontiert. Ein Drittel des französischen Weißeichenholzes wird nämlich – unter anderem über Belgien und Deutschland – in alle Welt exportiert. Insbesondere in Asien, vor allem in China, besteht eine große Nachfrage. Der Staat hat einen erheblichen Finanzbedarf, so dass die staatliche Forstbehörde ONF ihre Tätigkeit mittlerweile auf einen Bereich ausgedehnt hat, der vor zehn Jahren noch ausschließlich von den privatwirtschaftlichen Holz- und Sägeunternehmen abgedeckt wurde: Kauf, Verarbeitung und Verkauf von Holz. In aller

Regel besteht – egal ob beim Staat oder in der Privatwirtschaft – eine klare Trennung zwischen der Erzeugung der Ressource Holz und ihrer Verarbeitung im Sägewerk. Die Sägewerke, bei denen in den letzten Jahren ein erheblicher Konzentrationsprozess zu verzeichnen war (in den letzten 15 Jahren wurden zwei Drittel der Sägewerke geschlossen!), müssen sich das Holz von immer weiter her beschaffen. Eichenholz ist fast schon ein Luxuswerkstoff, mit steigender Nachfrage und hohem Preis!
Ist Provost ein Familienunternehmen?

Ja, das Unternehmen wurde 1959 von zwei Brüdern, Francis und Gérard Provost, gegründet. Ursprünglich waren sie Holzschuhmacher und gründeten dann ihr Sägewerk, um Nussbaumholz, Eichenholz, Kirschbaumholz und Buchenholz zu verarbeiten. Da der Hafen von La Rochelle ganz in der Nähe liegt, waren sie auch Pioniere beim Import von Tropenholz. Tropenholz geht vor allem an Kunden mit einem sehr hohen Holzbedarf, nämlich an industrielle Tischlereien. Die beiden Gründer sind noch am Leben und kümmern sich ungeachtet ihres vorgerückten Alters nach wie vor mit Hingabe um ihren 40 Hektar großen Wald.
Seit wann und wie arbeiten Sie für ALKI?


Wir arbeiten seit gut zehn Jahren zusammen, und ich möchte betonen, dass es sich bei dieser Zusammenarbeit um ein gewachsenes und tragfähiges Vertrauensverhältnis handelt. Wir kennen die hohen Anforderungen der Genossenschaft, und Peio und seine Mitarbeiter kennen unsere Arbeitswirklichkeit. Ein Anteil von circa 20 % unseres besten Holzes geht an ALKI. Unserer Meinung nach ist ALKI der Mercedes unter den Möbeln! Das Holz für ALKI wird übrigens gesondert gelagert, und wir bei Provost sehen voller stolz, was unter den kunstfertigen Händen der Genossenschaftsmitglieder von ALKI aus unserem Produkt wird. Zuweilen kaufen wir auch – aus Qualitätsgründen und in völliger Transparenz – in Burgund ein.

Es handelt sich um einen Lieferanten, den ich sehr gut kenne und der vor allem für Küfer arbeitet, die sehr hohe Anforderungen an die Qualität des Eichenholzes stellen. Im Übrigen ist ALKI meiner Meinung nach hinsichtlich der hohen Qualitätsanforderungen an das Holz mit den Küfereien vergleichbar. Stämme, die zur Verarbeitung in der Küferei bestimmt sind, müssen eine Mindestlänge von 4,20 m aufweisen; d. h. alles, was kürzer ist, können wir kaufen. Auch diese Geschäftsbeziehung beruht auf Vertrauen, und wir können uns auf diesen Lieferanten verlassen.

So verfügen wir über einen Puffer, falls es bei unseren Hauptlieferanten zu einem Engpass kommen sollte. Der Markt ist den Einflüssen von Angebot und Nachfrage so stark ausgesetzt, dass es kaum möglich ist, Stämme im Voraus einzukaufen.
Welchen Weg nimmt das Holz, von der Bestellung bis zur Lieferung?


Die Eichen wurden circa zwei Jahre vor dem Sägen geschlagen. Allerdings entscheiden nicht wir über den Holzschlag, sondern der Waldeigentümer, egal ob es sich um einen privaten Eigentümer oder um die staatliche Forstbehörde ONF handelt. Selbst wenn wir das Holz bereits gekauft haben, können wir nicht nach belieben darüber verfügen, sondern der Holzschlag erfolgt – aus Umweltschutzgründen – in Abhängigkeit von Jahreszeit und Witterung. Unser Unternehmen ist PEFC-zertifiziert ( Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes – Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen), d. h. es hat sich zu einer nachhaltigen Forstwirtschaft verpflichtet und befolgt die einschlägigen Vorgaben aufs Strengste.

Der natürliche Zeitraum für den Holzschlag geht von September bis April. Doch leider – und das ist heutzutage ein großes Problem – halten sich nicht alle daran! Nach dem Fällen werden die Stämme für einen Zeitraum von circa eineinhalb Jahren im Freien gelagert, um zu trocknen. Darauf folgt die künstliche Trocknung, die circa zwei Monate dauert und in einem geschlossenen Raum erfolgt, unter streng geregelten Belüftungs- und Feuchtigkeitsbedingungen.

Am Ende dieses Zeitraums ist die Feuchtigkeit im Holz auf 10-12 % gesunken, während sie zu Anfang circa 70 % betrug. Nun folgt die Phase der Stabilisierung und der Lagerung. Die letzte Etappe ist dann der Grobzuschnitt gemäß den Vorgaben von ALKI und das Verschweißen unter Plastikfolie, damit das Holz möglichst wenig Feuchtigkeit zieht, wobei sich jedoch ein Wiederanstieg auf 14 % in der Regel nicht vermeiden lässt. Nach diesem langen Prozess geht das Holz auf die Reise ins Baskenland, wo das nächste Kapitel beginnt… Um diesen langwierigen Prozess besser steuern zu können, erstellen wir im Zusammenwirken mit Peio Uhalde zwei Jahre, bevor die eigentlichen Aufträge erfolgen, jeweils Prognosen.
Nur circa 20 % des erzeugten Eichenholzes gehen in die Möbelherstellung. Was geschieht mit dem Rest?

Ich würde sagen, dass wir noch nicht einmal diesen Anteil erreichen und dass die Möbelbranche heutzutage sozusagen der „arme Verwandte“ der Zulieferbranche für das Baugewerbe ist. Aber Achtung, was ich das sage, bezieht sich auf den französischen Markt. Es gibt in Frankreich einen weiteren Markt, der extrem unter Druck steht und fast schon verschwunden ist: die Küchenhersteller. Dagegen ist Portugal – ein Land mit einer hohen Möbelproduktion – ein großer Importeur von französischem Eichenholz!

Meiner Einschätzung nach sind die Branchen mit dem höchsten Eichenholzbedarf in Frankreich der Reihenfolge nach: Küferei/Daubenhauerei, Parkettherstellung, Plattenherstellung, industrielle Tischlereien, Möbelherstellung und Furnierherstellung.
Von wo beziehen Sie Ihr Holz?

Wir beziehen unser Holz im Wesentlichen aus der Touraine und aus dem Anjou. Auch in der Gegend von Châteaubriant, wo es sehr schöne Staatsforsten gibt, kaufen wir viel ein. Was sehr hochwertiges Eichenholz anbelangt, wie wir es für ALKI benötigen, herrscht eine scharfe Konkurrenz mit den Küfern, die deutlich höhere Preise zahlen können! Nur zur Orientierung: Wir können 10 Euro für eine bestimmte Holzqualität und -menge bezahlen, für die die Küfer 30 Euro zahlen können!

Ferner beziehen wir Holz aus der Umgebung von Nantes und Rennes sowie aus Burgund. Zuweilen kaufen wir auch Holz von der Maas und aus den Ardennen. Die Wälder sind dort wunderbar, aber das Preisniveau ist sehr hoch, weil eine große Nachfrage für den Export via Belgien und Deutschland besteht!

Im Holz spiegeln sich der Boden und die klimatische Umgebung wider; deshalb ist meiner Ansicht nach südlich einer Linie Angoulême – Montluçon – Lyon das Eichenholz unbrauchbar! Das Holz, das wir an ALKI liefern, stammt dagegen von sehr hochwertigen Bäumen, die vor dem Fällen ausgewählt werden und ein Alter von 120 bis 150 Jahren aufweisen! Der Stammdurchmesser beträgt 60 bis 70 cm und die Stammlänge circa 6,50 m: Wenn die Stämme aufgereiht daliegen, das ist ein Bild für Götter! Und eines können Sie mir glauben: Mit dem Sägen und dem Grobzuschnitt solcher Stämme nehmen wir es bei Provost sehr genau.